Kunstverein Bellevue Saal

„Wandlungen“ © Verena Freyschmidt
„Wandlungen“ © Verena Freyschmidt

30 Jahre zeitgenössische Kunst - mit neuem Vorstand

 

In der Wilhelmstraße 32, mitten auf der Wiesbadener „Kultur-Meile“, liegt der historische Speisesaal des ehemaligen Hotels Bellevue, den der Kunstverein Bellevue-Saal seit 1993 mit anspruchsvoller zeitgenössischer Kunst in unterschiedlichen Ausstellungsformaten bespielt.

 

Im laufenden Jahr wird es wieder sehr interessante Ausstellungen geben. Der seit 16. Januar 2023 konstituierte neue Vorstand übernimmt die Organisation der noch im letzten Jahr festgelegten Ausstellungen und führt damit 2023 die bisherigen Ausstellungsformate fort. Beim 1:1 Konzept realisieren und präsentieren regionale Künstler*innen im Duo mit überregionalen oder internationalen Ausstellungspartner*innen ihre Arbeiten. Weiterhin werden pro Jahr zwei Stipendiat*innen ihre Arbeiten präsentieren und es wird wieder eine Ausstellung in der Reihe „Solo“ stattfinden. An den Vernissagen und am letzten Tag der Ausstellungen sind die Künstler*innen anwesend und stehen den Besucher*innen für Fragen zur Verfügung.

 

Zusätzlich beteiligt sich der Kunstverein Bellevue-Saal auch in diesem Jahr an den „Wiesbadener Fototagen“, der „Kurzen Nacht der Galerien und Museen“ und dem Wiesbadener Kunstsommer – „FLUXUS S(I)EX TIES“.

 

Am 30. März beginnt die Ausstellung „Wandlungen“ von Maike Häusling und Verena Freyschmidt, die die Grenzen von Malerei und Skulptur neu ausloten. Beiden Künstlerinnen gemeinsam ist das prozesshafte, serielle und additive Arbeiten sowie die Vorliebe für das Material Papier. Sie werden zusammen eine ortsbezogene Installation erarbeiten. Diese Ausstellung ist von 19 – 24 Uhr auch in der Kurzen Nacht geöffnet.

 

„Von Wiesbaden in die Welt“ ist der Titel der Ausstellung im Rahmen der Wiesbadener Fototage, die vom 18. Mai bis 18. Juni stattfindet. Der Regisseur und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff erklärt in Bild, Ton und Texten sein filmreifes Leben und ermöglicht einen Einblick, wie der Weg „von Wiesbaden in die Welt“ so war. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Kulturamt Wiesbaden und dem DFF-Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main realisiert.

 

 

„Shred and clean up“ © Marie Luise Gruhne
„Shred and clean up“ © Marie Luise Gruhne

Vom 24. Juni bis 9. Juli bietet die interaktive Ausstellung „Shred and clean up“ Fluxus pur. Im Rahmen des Kunstsommers 2023 planen die Künstlerin Marie Luise Gruhne, der Cellist Cornelius Hummel und Mario Kriechbaum ihre Aktionen. Wie es sich wohl anhört, wenn das Cello mit dem Papiershredder musiziert? Wie sieht Kunst im Glas aus? Und wie entsteht aus Papier ein echter Baum? Wer Lust hat Fluxus live zu erleben, ist herzlich eingeladen, sich aktiv einzubringen; denn zwischen den Performances können Besucher*innen selbst alte Schriftstücke shreddern und daraus Skulpturen oder Bilder am Boden kreieren.

 

Am 5. August startet die Ausstellung „Plasma“ von Katrin Trost. Für diese arbeitet sie zeichnerisch mit Kugelschreiber auf Tusche und auch installativ mit Heißkleber und entwickelt damit Darstellungsformen für nicht sichtbare Wahrnehmungen und Empfindungen sowie Definitionen von Kontakten zwischen den Wesen und den Dingen.

 

Die Vernissage zur Ausstellung „Ellipse“ der kalifornischen Künstlerin Bean Finneran findet am 28. September um 19.00 Uhr statt. Sie baut minimalistische Skulpturen aus Keramik-Grundmodulen, die sie vor Ort immer wieder neu zu verschiedenen geometrischen Körpern zusammensetzt. Bean Finneran fühlt sich von der Natur inspiriert. Ihr Atelier liegt am Eingang zur Bucht von San Francisco. Dort erlebt sie täglich, wie Ebbe und Flut die Landschaft und die Natur verändern. Dieser ständige Wechsel, die stete Transformation vom Werden und Vergehen, spiegeln sich auch in ihren Skulpturen.

 

Mehr zur letzten Ausstellung des Jahres von Marcel Walldorf: „Wallach“ folgt dann in der Herbstausgabe.