Museum Wiesbaden

Oskar Zwintscher, Selbstportrait / Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Oskar Zwintscher, Selbstportrait / Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Highlights im Kulturfrühling 2023 im Museum Wiesbaden

 

Ein Jahr voller besonderer Ausstellungen, Veranstaltungen sowie Perspektivwechseln in den Sammlungen des Hauses erwartet die Gäste 2023 im Museum Wiesbaden. Zu Beginn des Märzes wurde die große Sonderausstellung „Weltflucht und Moderne – Oskar Zwintscher in der Kunst um 1900“ eröffnet und geht der Frage nach: Wer war Oskar Zwintscher?

 

Was wir schon sagen können: Er war ein Künstler, der mit seinen ungewöhnlichen Bildern zu Lebzeiten große Anerkennung, aber auch heftige Ablehnung erfuhr. Lange wartete sein Werk auf eine grundlegende Neubewertung. Diese erfährt es nun in der Ausstellung, die den sächsischen Maler und Grafiker im Kontext seiner Zeit und verschiedener Weggefährt:innen präsentiert. In Zwintschers Arbeiten spiegeln sich jene Übergänge und Umbrüche, die ihn zwischen Tradition und Modernität verorten lassen. Vom Symbolismus über den Jugendstil bis zum Vorgriff auf die Neue Sachlichkei tspannt sich in seiner recht kurzen künstlerischen Schaffensperiode ein eindrucksvoller Bogen, der in der Ausstellung sichtbar gemacht wird und die Aktualität seiner Bilder hervorhebt.

 

 

 

Oskar Zwintscher, Bildnis einer Dame mit Zigarette, 1904 / Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Oskar Zwintscher, Bildnis einer Dame mit Zigarette, 1904 / Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Neben Vorträgen gibt es am 1. April nach der Kurzen Nacht der Galerien und Museen die Weltflucht-Party im Badhaus 1520 und am 22. Juli das Sommerfest des Museums, das zugleich Finissage der Ausstellung ist.

 

Im Bereich der Naturhistorischen Sammlungen beleuchtet die Ausstellung „Vom Wert des Wassers. Alles im Fluss?“ noch bis zum 14. Januar 2024 dieses wertvolle Element - Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Es ist Lebensraum und Lebensmittel, Energiequelle, Transportmedium und Rohstoff. In Wiesbaden vereinen sich die Bäche des Taunus im Strom des Rheins, hydrothermale Quellen werden seit zehntausenden von Jahren genutzt und seit der Neuzeit kurt hier die Welt. Zahlreiche Objekte aus Vergangenheit und Gegenwart belegen Wiesbadens Bezug zum Wasser und gestatten einen Blick in die Zukunft. Welche Entwicklungen stehen bevor und wie kann darauf Einfluss genommen werden? Klimawandel, Versiegelung und Agrarindustrialisierung verdeutlichen den steigenden Wert des Wassers und erfordern ein nachhaltiges Handeln. Jeder kann durch nachhaltiges Handeln seinen Teil zum Schutz des Wassers beitragen und helfen, dass alles im Fluss bleibt. Die Wasser-Reise durch Zeit und Raum führt zu den heißen Quellen der Stadt, zu Bächen und dem Rhein. Die Tiere, die in und am Wasser leben, lassen sich in Aquarien und Dioramen erforschen.

 

 

Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut

Noch bis zum 17. September gibt die Studienausstellung „Leben aus Lehm“ einen Einblick in diesen außergewöhnlichen Baustoff. Zahlreiche Tiere und auch die Menschen nutzen Lehm seit Jahrtausenden. Die Ausstellung zeigt die Wunderwerke lehmbauender Wespen, töpfernder Vögel und Objekte mörtelnder Menschen. Besonders Töpferwespen beeindrucken durch ihre Bauten für den Nachwuchs. Kügelchen für Kügelchen bauen diese Tiere kleine Töpfe, Röhren oder ganze Nester mit mehreren Brutzellen. Aber es handelt sich nicht um einen Staat mit hunderten von Arbeiterinnen. Jedes Töpferwespen-Weibchen ist ihre eigene Königin und übernimmt vom Nestbau bis zur Nahrungsbeschaffung die Arbeit ganz allein. Neben zahlreichen Originalobjekten, Filmen und Fotografien sind in der Ausstellung auch Großmodelle des prämierten Präparators Detlev Gregorczyk zu erforschen.

 

 

Anton Kokl, Zwei "Stroke"-Bilder, 2020, Foto: Anton Kokl
Anton Kokl, Zwei "Stroke"-Bilder, 2020, Foto: Anton Kokl

Im Juni kommt dann eine Schau des Mainzer Künstlers Anton Kokl ins Museum. „Inner Colours“ ist vom 16. Juni bis zum 24. September 2023 zu sehen. Seit fast 30 Jahren erforscht Anton Kokl (*1949) die künstlerischen Möglichkeiten von Interferenzfarben, die er als innere Farben bezeichnet. Fast körperlos und diaphan legen sie sich über und zwischen die „äußeren“, meist schwarz oder weiß gesetzten Farbbahnen. Mal leuchten die Interferenzfarben auf, mal entschwinden sie fast. Je nach Standort des Betrachters sowie den wechselnden Lichtverhältnissen im Raum wandelt sich die Bilderscheinung.

 

 

 

Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur

Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

www.museum-wiesbaden.de

 

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