Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
Innerhalb des Themenjahres FLUXUS SEX TIES / Hier spielt die Musik! sind erneut drei starke künstlerische Positionen im Nassauischen Kunstverein zu erleben.
Der umfangreiche Titel lässt es vermuten. Annika Kahrs nimmt Besucher*innen des Kunstvereins mit aufeine lange Reise durch ihr Schaffen der letzten zehn Jahre, zu sehen bis zum 23. Juli 2023. Ein Highlight des Querschnitts ist die Videoinstallation Le Chant des Maisons, die erstmalig in Deutschland zu sehen ist, entstanden zur 16. Biennale 2022 in Lyon. Unterschiedliche Akteur*innen bewegen sich in ihren Arbeiten scheinbar zufällig zwischen Momenten der Sicherheit und Kraft, als auch solchen der Unsicherheit, des Unbekannten und Neuen. Ein Energiefeld, das Annika Kahrs fasziniert: „Über Musik und Sound kann ich komplexe Zusammenhänge, Inhalte, Systeme und auch Emotionen beschreiben, die sehr unmittelbar den Betrachtenden erreichen. (...) Sowieso mag ich das Arbeiten mit Musik oder mit Sound erst mal als solches sehr. Und grundsätzlich treibt mich die Frage um, wie es kommt, dass wir bestimmte Tonabfolgen als Musik bezeichnen und andere wiederum nicht. Was sind die sozialen Aspekte von Musik, Sound oder auch Lärm?“ beschreibt die in Berlin lebende Künstlerin ihren künstlerischen Arbeitsprozess.
Neben instrumentalen, musikalischen performativen Arbeiten entwickelte Kahrs in enger Zusammenarbeit mit dem Taunussteiner Glasstudio DERIX exklusiv für die Ausstellung in Wiesbaden eine neue Serie aus mundgeblasenen Gläsern in den Primärfarben rot, gelb und blau. Zwischen den Farbfeldern sind sich überlagernde Lochkarten eingeschlossen, die sowohl grafische als auch akustische Codes für Seidenwebmaschinen bzw. für Orgeln beinhalten. Informationen, die als Partituren durch die sich das Licht bricht, leuchten, reflektieren und verzaubern. Zur KURZEN NACHT am 1. April, deren Eröffnung im Kunstverein mit Kulturdezernent Axel Imholz gefeiert wird, wird Annika Kahrs Performance Strings um 18 Uhr zu erleben sein.
Auf eine brisante politisch-historische Reise nimmt der Nassauische Kunstverein Wiesbaden seine Besucher*innen ab dem 27. April mit der Künstlerin Cemile Sahin mit. Das aktuelle Projekt Gewehr im Schrank / Rifle in the Closet der gebürtigen Wiesbadenerin basiert auf ihren Recherchen zum Vortrag von Lausanne (1923) und dessen anhaltende Wirkung vor allem auf die Situation der Kurden bis heute.
Ab dem 25. Mai wird die Ausstellung der Follow Fluxus Stipendiatin Daniela Ortiz aus Peru aktiviert und zu erleben sein.
Drei weitere hochaktuelle künstlerische Stimmen im Kunstverein, zum fulminanten Auftakt des Kunstsommer 2023 – FLUXUS SEX TIES!
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
Wilhelmstraße 15
D-65185 Wiesbaden
Tel. +49 611 301136
Instagram: @kunstverein.wiesbaden
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr 14 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr
Sa, So 11 – 18 Uhr